Die psychiatrische Versorgung und Behandlung von psychisch beeinträchtigten Menschen hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verbessert. Es gibt mittlerweile viele gemeindenahe flexible Angebote, die die Betroffenen in verschiedenen Lebensbereichen wie Wohnen, Arbeit oder bei der sozialen Kontaktfindung unterstützen. Die langjährige Arbeit in sozialpsychiatrischen Einrichtungen hat mich davon überzeugt, wie ausschlaggebend die individuelle Lebenswelt eines Menschen für sein psychisches Wohlbefinden sein kann. Außerdem war es wichtig für mich kennenzulernen, wie förderlich es sein kann, wenn man Menschen in ihrer Alltagsbewältigung unterstützt, z.B. durch Information darüber, wie sich eine psychische Krankheit auswirkt und was in Krisen hilfreich ist (sog. „Psychoedukation“), aber auch durch unkonventionelle, ganz „einfach“ anmutende Formen, die man in der Psychotherapie nicht einsetzen würde (wie z.B. gemeinsame Aktivitäten). Erfahrungen habe ich außerdem in der Unterstützung von MitarbeiterInnen in sozialpsychiatrischen Einrichtungen durch Fallberatung, Supervision oder Fortbildungsangebote.