Ein wesentlicher Schwerpunkt meiner Lehre an der Hochschule war die Klinische Psychologie, die sich umfassend mit den verschiedenen psychischen Krankheitsbildern, mit ihren Entstehungsbedingungen und Verlaufsformen und mit den Möglichkeiten therapeutischer Hilfe befasst (nicht nur in Kliniken, wie die Bezeichnung denken lässt – mit „klinisch“ ist hier eher alles gemeint, was mit Beratung und Therapie zu tun hat). Es gibt seit jeher verschiedene klassische Grundorientierungen, am bekanntesten sind der psychoanalytisch-psychodynamische und der kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansatz (siehe Text „Paradigmen in der Klinischen Psychologie“). Beide haben sich mittlerweile in vielen Aspekten angenähert (sog. „Dritte Welle in der Verhaltenstherapie“ oder „Intersubjektivität in den psychodynamischen Ansätzen“). Ohne eine solche Vielfältigkeit und Flexibilität kann kein subjektorientierter Umgang mit Menschen entstehen. Auch der mittlerweile als Kassenverfahren anerkannte systemische Ansatz gewinnt zunehmend an Bedeutung.